Finanzierungs-ABC

Kommen Ihnen die vielen Fachbegriffe in der Welt der Finanzierung auch wie ein undurchdringlicher Dschungel vor? In diesem Beitrag haben wir die wichtigsten Begriffe rund um das Thema Finanzierung verständlich und präzise für Sie zusammengefasst.


Annuitätendarlehen

Ein Annuitätendarlehen ist eine Form der Immobilienfinanzierung, bei welcher der Kreditnehmer regelmäßige gleichbleibende Zahlungen (Annuitäten) aus Zinsen und Tilgung an den Kreditgeber leistet. Die Rate bleibt über die gesamte Laufzeit konstant, während der Zinsanteil abnimmt und der Tilgungsanteil zunimmt.

Anschlussfinanzierung

Wenn die Zinsbindung eines Darlehens endet, aber die Darlehensschuld noch nicht vollständig getilgt ist, muss eine neue Finanzierung (Anschlussfinanzierung) gefunden werden, um den Restbetrag weiter abzuzahlen. Der vorherige Kreditgeber ist hier verpflichtet, dem Kreditnehmer ein Angebot zu machen.

Auflassungsvormerkung

Eine Auflassungsvormerkung ist eine Eintragung im Grundbuch, die den Anspruch einer Person auf Übertragung einer Immobilie sichert, bis die endgültige Eigentumsübertragung stattfindet. So ist der zuküntige Eigentümer davor geschützt, dass der Verkäufer das Objekt an jemand anderes verkauft und/oder mit Grundpfandrechten belastet.

Bausparvertrag

Ein Bausparvertrag ist eine Sparform, bei der der Sparer regelmäßig Geld einzahlt, um später ein zinsgünstiges Darlehen für den Bau oder Kauf einer Immobilie zu erhalten.

Beleihungswert

Der Beleihungswert ist der geschätzte Wert einer Immobilie, der unter normalen Umständen bei einem späteren Verkauf jederzeit erzielt werden kann. Dieser wird von einer Bank ermittelt und beeinflusst die Höhe des möglichen Darlehens.

Bereitstellungszins

Bereitstellungszinsen sind anfallende Gebühren, wenn ein Darlehen bereitgestellt, aber noch nicht abgerufen wurde. Sie sollen den Kreditgeber für die nicht genutzten Geldmittel kompensieren. In der Regel sind es 0,25% monatlich.

Effektiver Jahreszins

Der effektive Jahreszins beinhaltet alle Kosten einer Finanzierung, einschließlich Zinsen und Gebühren. Er gibt an, wie hoch die tatsächlichen Gesamtkosten für den Kreditnehmer sind.

Eigenkapital/Eigenmittel

Eigenkapital oder Eigenmittel sind finanzielle Mittel, die von einem Kreditnehmer selbst aufgebracht werden, um den Kauf oder Bau einer Immobilie zu finanzieren. Es mindert den Kreditbedarf bzw. die Kreditsumme.

Eigenleistung

Eigenleistung bezieht sich auf Arbeiten, die der Bauherr oder Käufer einer Immobilie selbst durchführt, um Kosten zu sparen. Diese werden bei der Finanzierung miteinbezogen und beeinflusst den Wert der Immobilie. Häufig umfassen diese Leistungen den Innenausbau (z. B. Fliesen-, Teppichboden-, Maler- und Tapetenarbeiten) sowie die Gestaltung der Außenanlagen (z. B. Gartengestaltung, Pflasterarbeiten usw.).

Endfälliges Darlehen (Tilgungsfreies Darlehen)

Bei einem endfälligen Darlehen wird während der Laufzeit nur der Zins gezahlt und keine Tilgung. Die Tilgung erfolgt erst am Ende der Laufzeit in einer Summe.

Erwerbsnebenkosten

Erwerbsnebenkosten sind Kosten, die beim Kauf einer Immobilie neben dem Kaufpreis anfallen, z.B. Notar- und Grundbuchkosten, Grunderwerbsteuer, Maklercourtage.

Forward-Darlehen

Ein Forward-Darlehen ermöglicht es, sich heute einen Zinssatz für eine Anschlussfinanzierung in der Zukunft zu sichern.

Hausgeld

Das Hausgeld ist eine monatliche Gebühr, die Eigentümer von Eigentumswohnungen zahlen, um gemeinsame Kosten für die Instandhaltung des Gebäudes und der Anlagen zu decken.

Instandhaltungsrücklage

Die Instandhaltungsrücklage ist ein von den Eigentümern in einem Mehrfamilienhaus angesammeltes finanzielles Polster, das für Reparaturen und Instandhaltungsaufgaben an einer Immobilie verwendet wird.

Prolongation

Eine Prolongation bezeichnet die Verlängerung eines bestehenden Darlehensvertrags zu neuen Konditionen.

Restschuld

Die Restschuld ist der noch ausstehende Betrag eines Darlehens, der zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückgezahlt werden muss.

Sollzinssatz

Der Sollzinssatz ist der vereinbarte Zinssatz für ein Darlehen, bevor Gebühren und Kosten berücksichtigt werden.

Sondertilgung

Eine Sondertilgung ist eine außerplanmäßige Rückzahlung eines Darlehens über die monatlichen Raten hinaus. Dadurch kann die Gesamtlaufzeit des Darlehens verkürzt oder die monatlichen Raten reduziert werden.

Teilungserklärung

Die Teilungserklärung regelt, wie das Eigentum an einem Mehrfamilienhaus auf die Eigentümer aufgeteilt und gibt so Auskunft darüber, welche Gebäudeteile Sonder-, Teil- oder Gemeinschaftseigentum sind.

Tilgung

Die Tilgung ist die schrittweise Rückzahlung des Darlehensbetrags.

Umschuldung

Bei einer Umschuldung wird ein bestehendes Darlehen durch ein neues Darlehen abgelöst, oft mit günstigeren Konditiononen.

Unbedenklichkeitsbescheinigung

Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung bestätigt, dass ein Käufer einer Immobilie die Grunderwerbsteuer bezahlt hat. Diese wird für die Eintragung des Käufers als Eigentümer im Grundbuch verlangt.

Volltilgerdarlehen

Bei einem Volltilgerdarlehen wird der Darlehensbetrag während der vereinbarten Laufzeit komplett zurückgezahlt, sodass keine Restschuld bleibt.

Vorfälligkeitsentschädigung

Die Vorfälligkeitsentschädigung ist eine Gebühr, die bei vorzeitiger Rückzahlung eines Darlehens fällig wird.

Wirtschaftsplan

Der Wirtschaftsplan legt die zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben einer Wohnungseigentümergemeinschaft fest.

Zinsbindung

Die Zinsbindung beschreibt den Zeitraum, für den der Zinssatz eines Darlehens fest vereinbart ist.

Zwischenfinanzierung

Eine Zwischenfinanzierung dient zur Überbrückung eines kurzfristigen Kreditbedarfs (z.B. während der Bauphase) und wird später durch Eigenkapital (z.B. aus dem Verkauf einer anderen Immobilie) abgelöst.

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